Der richtige Tagesrucksack
Welcher Rucksack passt zu mir?
Die Wahl eines Rucksackes ist oft keine einfache Sache. Denn Rucksäcke gibt es für alle möglichen Anlässe. Sie unterscheiden sich in Größe, Form und Farbe. Für die Herstellung werden verschiedene Materialien verwendet. Diese beeinflussen das Gewicht, die Haltbarkeit und nicht zuletzt den Preis eines Rucksackes. Daher ist es wichtig zu wissen, welches Einsatzgebiet mit dem Rucksack abdeckt werden soll.
Im Folgenden findet ihr Tipps für den richtigen Tagesrucksack bei Wanderungen.
Die Größe
Zu Beginn steht die Überlegung, wie groß der Rucksack sein soll. Tagesrucksäcke gibt es in den Größen von 15 bis 35 Litern. Generell ist es besser, wenn man so wenig Last wie möglich auf dem Rücken mit sich herumschleppt. Allerdings müssen gewisse Dinge ja einfach bei einer Tagestour mit dabei sein. Ihr müsst euch also Gedanken machen, was ihr für eine Wanderung alles benötigt.
Hier findet ihr meine Rucksack - Packliste für Tageswanderungen.
Wenn ihr euch dies einmal zurechtlegt, könnt ihr in etwa das benötigte Volumen eures Rucksackes abschätzen. Denkt dabei auch daran euch etwa Reserve zu lassen. Zum Beispiel für Kleidungsstücke, die man bei Wärme ausziehen und im Rucksack verstauen möchte.
Die Rückenlänge
Damit ein Rucksack optimalen Komfort bietet und keinerlei körperliche Schäden verursacht, muss er zu eurer Statur passen. Daher spielt die Rückenlänge eine große Rolle. Diese kann man ermitteln, indem man von der Oberkante des Schulterblattes bis zur Oberkante des Beckenbodens misst. Oder man nimmt die eigene Konfektionsgröße als Anhaltspunkt. Eine einheitliche Zuordnung der Rückenlänge zu den Konfektionsgrößen gibt es leider nicht. Hier macht jeder Hersteller seine eigenen Angaben. Ihr solltet daher einen Rucksack vor dem Kauf unbedingt anprobieren.
Mittlerweile bieten einige Hersteller Systeme mit verstellbaren Rückenlängen an. Und es gibt Modelle die entweder extra für Frauen oder für Männer entwickelt wurden, bei denen unter anderem auch die Rückenlänge darauf abgestimmt sind.
Belüftungs- und Tragsystem
Die verschiedenen Arten von Trag- und Belüftungssystem bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Beim Netzrücken ist ein Freiraum zwischen Rücken und Rucksack. Dies sorgt für eine bessere Belüftung und somit für geringeres Schwitzen. Auch liegt das Netz leicht am Körper an und bietet so einen hohen Tragekomfort.
Der Kontaktrücken dagegen liegt direkt am Körper auf, so dass der Rücken weniger belüftet wird. Er bietet den Vorteil, dass die Gewichtverteilung besser ist und der Rucksack stabiler sitzt. Bei viel Gewicht und anspruchsvollen Routen ist dies ein Pluspunkt.
Gurte und Riemen
Mit der richtigen Rückenlänge stellt ihr sicher, dass Schulter- und Hüftgurt an der passenden Stelle des Körpers sitzen. Nur so kann die Lastabtragung perfekt funktionieren.
Der Hüftgurt ist dazu da, ein Großteil der Last von den Schultern wegzunehmen und auf die Hüfte zu übertragen. Dadurch verhindert man Schmerzen und Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich. Nicht alle Hersteller bieten Tagesrucksäcke mit ausreichend geformten Hüftgurten an. Sie gehen davon aus, dass dieser bei geringem Gewicht nicht unbedingt notwendig ist. Zu klein, zu kurz oder nicht ausreichend gepolstert, sind bei vielen Modellen die Gurte. Und für kurze Abschnitte mag das eurem Rücken auch nicht schaden. Doch wer einmal den Komfort eines funktionierenden Hüftgurtes erlebt hat, der wird diesen nicht mehr missen wollen. Achtet daher auf einen guten Hüftgurt!
Der Brustgurt dient dazu, die Schulterträger an Ort und Stelle zu halten. Oft erlebe ich auf meinen Wanderungen, dass dieser gar nicht benutzt wird, weil er zu kurz ist oder an der falschen Stelle sitzt. Den bestmöglichen Sitz bieten hier ergonomisch angepasste Varianten für Frau oder Mann.
Bei den Schulterriemen achtet auf eine ordentliche Polsterung, die sich nicht so leicht zusammendrücken lässt. Dann habt ihr auch lange Freude mit eurem Rucksack.
Gewicht und Material
Diese Dinge hängen eng zusammen. Je fester im Material ein Rucksack ist, umso mehr Gewicht hat dieser auch. Hier kommt die Überlegung ins Spiel, wie ihr euren Rucksack nutzen werdet. Ein robustes Gewebe bietet den Vorteil, dass man weniger sorgfältig damit umgehen muss. Man kann damit auch einmal querfeldein durch dichtes Buschwerk marschieren. Weniger festes Gewebe ist dafür um einiges leichter, aber auch weniger langlebig.
Ins Gewicht fallen bei einem Rucksack zudem die Anzahl an Fächern, Reißverschlüssen, Riemchen, Schnallen und dergleichen. Am besten fragt ihr euch, welche Ordnung ihr in und an eurem Rucksack braucht. Erkundigt euch auch gerne beim Hersteller, für welchen Gebrauch die Details gedacht sind.
Regenschutz
Ein kurzer Regenguss und nirgends kann man sich unterstellen. Und schon ist es passiert. Die Sachen im Rucksack sind nass. Ein Regenschutz ist daher uneingeschränkt zu empfehlen. Wer einen Poncho als Regenmantel trägt, kann gegebenenfalls auf einen Schutz für den Rucksack verzichten. Aber sonst solltet ihr euren Rucksack mit einer Hülle schützen. Bei manchen Modellen ist diese bereits mit dabei. Bei anderen wiederum muss sie extra erworben werden.
Mein persönliches „Must-Have“
Für mich muss ein Rucksack unbedingt ein Fach für eine Trinkblase haben. Von Vorteil ist, wenn dieses von außen zugänglich ist, damit man nicht zum Nachfüllen den halben Rucksack entleeren muss.
Der Kauf
Hier kann ich euch nur empfehlen, nutzt den Fachhandel vor Ort. Hier könnt ihr verschiedene Modelle ausprobieren, das Material anfassen und in jedes Fach hineinschauen. Im Idealfall sind diese mit dem richtigen Gewicht beladen, so dass ihr realistische Bedingungen habt und gleich merkt, ob der Rucksack zu eurem Körper passt.
- Nehmt euch Zeit.
- Probiert, was das Zeug hergibt.
- Lasst euch nicht vom „Marken-Denken“ beeinflussen.
- Hört auf euren Körper!
Ich wünsche euch viel Spaß bei euren Touren!
Schreibe einen Kommentar