Seelenwärmer in der kalten Jahreszeit

Nebelschwaden ziehen über die Hügel und alles erscheint Grau in Grau.
Ein leichtes Frösteln überzieht mich.
Regnerisch und trüb sind die Tage derzeit oft in diesem Spätherbst.
Wie wunderbar wäre jetzt eine heiße Tasse Tee, die von innen wärmt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Ich gebe zu, ich war nie ein Freund von Kaffee. Meinen ersten Kaffees trank ich Mitte zwanzig und auch nur dann, wenn die Menge an Milch, die des Kaffees um einiges überragte. Und bis heute hat sich daran nicht wirklich viel geändert. Anders ist das mit Tee. Den mochte ich schon immer ganz gern.

Offiziell darf sich nur Tee nennen, was aus der Teepflanze hergestellt wird, so wie schwarzer, weißer oder grüner Tee. Alles andere, also Kräuter- und Früchtetees, sind eigentlich nur teeähnliche Erzeugnisse. Ist mir aber nicht so wichtig. Bei mir ist alles das ich aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen herstellen kann, und mit heißem Wasser übergieße, Tee. 😉

Meine Leidenschaft für Tee entwickelte sich nun in den letzten Jahren. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf fertige Teemischungen. Ich fand Gefallen daran meine Mischungen selbst zu kreieren. Je nach eigenem Geschmack und Vorlieben kann man so die passende Zutaten vereinen.

Dazu finde ich es äußerst interessant, dass durch die verwendeten Pflanzen die Teekreationen unterschiedliche Wirkungen zeigen können. Manche machen wach, andere sind eher beruhigend. Sie fördern die Verdauung oder lindern Erkältungsbeschwerden, beruhigen bei Stress oder lassen uns wunderbar schlafen. Es gibt unzählige Möglichkeiten wie Teemischungen wirken können.

Bei Tee ist es ähnlich wie bei Parfum, es gibt eine Kopf-, eine Herz- und eine Basisnote. Wobei die Basis den größten Anteil aufmacht, dann folgt das Herz und dann der Kopf.
Das Ganze ist eine kleine Wissenschaft für sich.

Ich versuche bei meinen Tees dieses Prinzip grundsätzlich einzuhalten. Hier heißt es am Anfang etwas herumexperimentieren. Gerade wenn ihr Pflanzen mischen möchtet, die vielleicht gar nicht zusammen harmonieren. Macht euch aber nicht allzu verrückt. Versuch macht klug und Hauptsache ist, am Ende schmeckt euer Tee.

Hier nun eine meiner Teemischungen...

Für mich ein wahrer Seelenschmeichler, der wunderbar entspannt und zufrieden macht.
Ich habe ihn Hugo Tee getauft, weil er mich geschmacklich doch sehr an den Cocktail erinnert.

Dazu gehören folgende Pflanzen:
Pfefferminze, Melisse, süße Brombeerblätter, Holunderblüten, Zitronenschalen und Apfelstücke.

Für 50g Teemischung benötigt ihr folgendes Mischungsverhältnis:

Basis Basis Pfefferminzblätter 12,5 g
Füll Melissenblätter 8,5 g
Aroma süße Brombeerblätter 4,5 g
Herz Aroma Holunderblüten 12,5 g
Kopf Schmuck + Aroma Zitronenschalen 8,0 g
Schmuck Apfelstücke 4,0 g

Ideal ist es, wenn ihr eine Feinwaage dafür habt. Es geht aber auch eine normale Küchenwaage.

Auf einen Liter Wasser gebe ich dann 4-5 gehäufte Teelöffel der fertigen Mischung. Fühlt euch frei in der Dosierung, ganz wie es euch persönlich am besten schmeckt.

Ich trinke Tee meist, weil er mir einfach schmeckt. Freue mich dann aber auch den vielen kleinen Wirkungen, welche in den einzelnen Pflanzen stecken. Wenn euch dies auch interessiert, noch ein paar Infos dazu:

Kräuter und ihre Wirkung:

  • Pfefferminze hat eine entzündungshemmende, beruhigende und schmerzlindernde Wirkung. Sie ist super bei Erkältungsbeschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Verdauungsproblemen.
  • Der Melisse werden beruhigende, krampflösende, verdauungsfördernde und antivirale Eigenschaften zugeschrieben.
  • Süße Brombeerblätter haben eine adstringierende, also zusammenziehende, Wirkung. Sie können bei Verschleimungen der Atemwege, Durchfall und Diabetes helfen. Sie enthalten einen natürlichen Süßstoff, der mehr als 100mal stärker als Zucker ist, daher mit Vorsicht dosieren.
  • Holunderblüten sind ein traditionelles Mittel gegen Fieber, Schnupfen und Husten.
  • Zitronenschalen sind antioxidativ und regen die Zellerneuerung an.
  • Äpfel stärken das Immunsystem und reduzieren das Risiko an Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus und Krebs zu erkranken.

Vielleicht habt ihr ja auch einige der Pflanzen in eurem Garten oder sie wachsen in der Umgebung. Dann könnt ihr euch direkt einen eigenen Vorrat anlegen und wisst genau wie die Pflanzen wachsen und wo sie herkommen. Ideal!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Sammeln, Mischen
und natürlich beim Genießen!

Ein Kommentar

  1. Ursula
    |

    Deine Beschreibung ist Klasse, werde ich ausprobieren, freue mich auf den Genuss.

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