Herumstreifen - Unterwegs ohne Ziel
Zu Fuß unterwegs sein kann man auf viele Arten. Ob es der Sonntagsspaziergang, die Runde um den Block oder eine detailliert geplante Wanderung ist. Dabei weiß weiß man meist genau, wohin man unterwegs sein wird und hat ein Ziel vor Augen. Aber wie ist es, wenn man einmal ohne Plan loszieht und sich von der Neugier treiben lässt?
Einfach los, ohne Plan und Ziel
Ich muss gestehen, ich bin ein großer Fan vom Herumstreifen… Kennt ihr das?
Sich einfach treiben lassen und keine Ahnung zu haben wohin einen der Weg führt. Spontan zu entscheiden welche Richtung man einschlägt. Auf Entdeckungsreise gehen, dem Gespür freien Lauf lassen. Es ist eine etwas andere Art des unterwegs sein. Und es bedarf ein bisschen Mut und Abenteuerlust. Wenn auch in überschaubarem Maße.
Belohnt wird man mit dem einzigartigen Gefühl von Verbundenheit mit der Natur, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit sowie, jeder Menge Glückhormone.
Anleitung zum Herumstreifen
Falls ihr das nicht kennt, dann möchte ich euch eine kleine Anleitung zum Herumstreifen geben.
- Am einfachsten geht ihr am Anfang an einen Ort in der Natur, den ihr sowieso schon kennt. Dort fühlt ihr euch wohler, als wenn ihr an einem fremden Ort startet. Nur heißt es eben heute gewohnte Wege verlassen.
- Für das Herumstreifen seid ihr am besten alleine unterwegs. Wer mit anderen loszieht, ist zu oft abgelenkt. Auch eure lieben Vierbeiner lasst besser zuhause. Ihr sollt heute keine bestimmte Aufgabe und kein Ziel haben.
- Geht einfach los und senkt bewusst das Tempo. Entschleunigt. Nehmt wahr was um euch herum geschieht. Erhöht die Wachsamkeit eurer Sinne und hört in euch hinein. Lasst euch von eurem Inneren leiten.
Scheint die Sonne? Dann möchtet ihr vielleicht, dass euch die Sonne ins Gesicht strahlt um ihre Wärme zu spüren. Oder soll sie doch lieber auf euren Rücken scheinen? Vielleicht hört ihr ein Geräusch. Oder es liegt ein Geruch in der Luft. War da nicht eine kleine Bewegung hinter dem Baum auf der rechten Seite? All dem kann man folgen. Entdeckt was es damit auf sich hat. Lasst euch treiben. Es gibt kein Muss, ihr habt keine Vorgabe. Lasst euch einfach überraschen, irgendetwas passiert immer.
Seid neugierig!
Und dann, seid neugierig!
Geht hin zu dem, dass euer Interesse geweckt hat, schaut es euch nicht nur aus der Ferne an. Verlasst dabei auch die Wege, geht Querfeld ein. Wenn ihr euch besser auf das Gehör konzentrieren möchtet, schließ einfach die Augen, das macht es einfacher. Und nehmt auch mit den Händen wahr, spürt wie sie sich die Dinge anfühlen. Ändert zudem mal die Perspektive. Schaut nach oben und richtet euren Blick für eine Zeit gen Himmel. Oder macht euch klein, kniet euch hin und beobachtet im Detail.
Ihr werdet viel Neues entdecken und an Orte kommen, an denen ihr noch nie ward.
Im Bann des Herumstreifens
Oft gerät man durch das Herumstreifen in einen Bann, der einen immer tiefer hinein in den Wald oder fort vom bekannten Weg führt. Aber habt keine Angst. Orientiert euch hin und wieder, so fällt es leichter einen Weg zurück zu finden. Und schließlich sind wir in Deutschland. Die Zivilisation ist also nie weit entfernt. Falls es euch trotzdem nicht geheuer ist, fangt langsam an. Und wenn ihr euch sicherer fühlt, könnt ihr eure Streifzüge immer weiter ausdehnen.
Für mich zählt das Herumstreifen zu den schönsten Dingen, die man in der Natur machen kann. Dadurch, dass es eigentlich völlig sinnlos erscheint, ist so wertvoll. Kein Ziel, keine Zeitnot, keinen Druck. Die Gedanken können abschalten und man ist einfach nur im Hier und Jetzt.
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